Täglich sieht man Züge über die Gleisen rattern, doch welche Spezialfahrzeuge es neben Loks, Personenwagen und Güterzügen gibt und welche zusätzlichen Funktionen diese übernehmen, wie die Wagen auf die Gleise kommen, welche Aufgaben es neben dem/r Lokführer*in und Schaffner*in noch gibt und was die Hinweistafeln und Leuchtsignale im Zug und neben dem Gleisbett bedeuten, das wollten wir in der Bahnwelt Darmstadt-Kranichstein ergründen.
Schon seit 1970 befindet sich im ehemaligen Bahnbetriebswerk und Rangierbahnhof Kranichsteins das größte Eisenbahnmuseum Hessens. Und so wurden wir nach einem ersten Einblick in die Geschichte der Bahn und für den ersten Überblick durch Sammlungen von historischen Fahrkartenautomaten- und druckern sowie Uniformen geführt und bekamen die Erklärung wie es zu unterschiedlichen Gleisformen in Deutschland und anderen Ländern kommt. Am Beispiel einer seitlich aufgeschnitten Lok wurde erklärt wie in stundenlanger Vorbereitung und Anheizzeit der Zug auf seine Reise vorbereitet wird und wie sich eine Dampflok fortbewegt.
Der Höhepunkt der Besuchs war aber sicherlich der Rundgang durch die Wagenhallen und Werkstätten: Neben Dampfloks, Dieselloks und E-Loks aus unterschiedlichen Jahrzehnten, Güter- und Triebwagen, kuriosen Umbauten an diesen und eine überdimensionierte Nutenstanze, konnten wir einen Schneeschieber und einen Schienendrehkran auf Gleisen betrachten.
Die Wagenhallen sind sternförmig um eine Wagendrehscheibe angeordnet, auf der eine Gleise eingelassen ist. Die Wagendrehscheibe kann so beliebig als Verbindungsstück zwischen Gleisen im Rangierbahnhof und dem Bahnbetriebswerk genutzt werden, so dass ein Wagen von der Trasse oder einem Abstellort in jede Werkstatthalle überführt werden kann.
Der Besuch hat uns eine ganz neue Perspektive auf den Bahnverkehr gegeben, die uns sicherlich jetzt genauer hinschauen lässt, was zukünftig an uns vorbeirattert.